Qualitätsmanagement in der Landwirtschaft

Neue Managementwege in der Landwirtschaft

Das Argument Qualität gewinnt als Faktor für den Erfolg auf dem Markt weiter an Bedeutung. Es stellt sich die Frage, wie die Verbesserung von Qualität realisiert werden kann. Eine der Möglichkeiten besteht im Aufbau von Qualitätsmanagement(QM) - Systemen und deren anschließende Zertifizierung in den Organisationen bzw. Unternehmen. Obwohl teilweise vor Jahren andere Prognosen erstellt wurden, ist dieses Managementinstrument bis heute nur vereinzelt im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt worden. Auch um die Zertifizierung ist es in der Landwirtschaft recht still geworden. Das hat sicher berechtigte Gründe, die im QM-System selber begründet liegen, teilweise fehlt es aber auch an ausreichenden Informationen, was solche Systeme zu bieten haben.

Die Anforderungen in der Landwirtschaft an effiziente Managementsysteme werden zunehmend steigen. Nur ein Unternehmen, das seine Schwachstellen kennt, wird auf Dauer am Markt überleben können. Die Industrie weiß darum schon länger und bedient sich weltweit abgestimmter Systeme, die in Normen festgelegt und nachprüfbar sind: die Norm DIN EN ISO 9000ff (DIN = Deutsche Industrienorm). Diese Normen sind für alle Produktions- und Dienstleistungsbetriebe ob groß, ob klein konzipiert. Also könnte man folgerichtig diese Normen in die Landwirtschaft übertragen. Das ist soweit richtig. Allerdings ist es wichtig, dieses Normengerüst soweit an die Bedürfnisse landwirtschaftlicher Unternehmen anzupassen, dass sie ihren Zweck noch erfüllen und in der Praxis praktikabel sind.

1. Hoher Zeitaufwand für die Einführung und Umsetzung

Durch das QM-System wird die lückenlose Dokumentation aller verwendeten Materialien vorgeschrieben. Dies führt zwangsläufig zu einem erhöhten Arbeitsaufwand, der sich jedoch sehr schnell auszahlen wird, da bei Anfragen von Kundinnen und Kunden oder Behörden schnell und einfach auf die jeweiligen Dokumente zurückgegriffen werden kann. Zudem erleichtert eine lückenlose Dokumentation die Nachweispflicht im Rahmen der Bio-Kontrolle.

2. Verfahren werden nicht oder nur ungenügend eingehalten und umgesetzt

Eingeführte und von der Norm geforderte Verfahren werden oft nicht als sinnvoll betrachtet und deshalb nicht in ausreichendem Maße umgesetzt, obwohl sie einen großen Nutzen für die Abläufe im Unternehmen haben.

3. Das QM-System wird häufig zu schnell aufgebaut und nicht an die Unternehmensgröße angepasst

Dann kann es nicht den gewünschten Erfolg bringen.

4. Das Verständnis für die Anwendung der Dokumente fehlt

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fehlt oft das Verständnis für die Anwendung neuer Dokumente, z.B. das Ausfüllen von Reinigungschecklisten, Formblättern, usw.

5. Das Qualitätsbewusstsein der Mitarbeiterschaft fehlt oder ist unzureichend

Ein QM-System kann nur mit Hilfe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt und dauerhaft realisiert werden. Durch Workshops, Qualitätszirkel und regelmäßige Schulungen muss versucht werden, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Gefühl für die Wichtigkeit der eingeführten Maßnahmen und für die Qualität ihrer Arbeit, und dadurch der Produktqualität, zu vermitteln.

All die genannten Probleme müssen durch die Unternehmensleitung ernst genommen werden und es sind Maßnahmen zu ergreifen, um ihnen entgegenzuwirken. Nur so ist es möglich, ein funktionierendes QM-System aufzubauen, sinnvoll umzusetzen und den erwünschten Erfolg damit zu erzielen.

Bei diesen Aufgaben möchte ich Sie gern unterstützen.